Erster Warnstreik in der Geschichte von MEWA Meißenheim!
Offenburg/Meißenheim: Am 5. Juni 2025 fand am Standort MEWA in Meißenheim ein historisches Ereignis statt: Der erste Warnstreik in der Geschichte des Betriebs. Rund 100 Beschäftigte legten für eine Stunde die Arbeit nieder und versammelten sich vor den Werkstoren, um ihren Unmut, über das völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite in der laufenden Tarifrunde der Textilen Dienste Baden-Württemberg Luft zu machen. „Nicht an unser Weihnachtsgeld! Die Altersteilzeit muss verlängert werden! Und keine Nullrunde für die ersten neun Monate!“ – diese Botschaften waren auf zahlreichen Plakaten zu lesen und wurden lautstark skandiert. Die Stimmung war kämpferisch und entschlossen. Hintergrund des Warnstreiks ist, dass erste Angebot der Arbeitgeber, das lediglich eine Lohnerhöhung von 1,5 % ab März 2026 und weitere 1,5 % ein Jahr später vorsieht – bei einer Laufzeit von 28 Monaten. Gleichzeitig sollen Urlaubs- und Weihnachtsgeld umgelegt und die 37-Stunden-Woche aufgeweicht werden. Die IG Metall fordert dagegen 6 % mehr Geld (mindestens 180 Euro), eine Verlängerung und Verbesserung der Altersteilzeit sowie eine Laufzeit von 12 Monaten. „Die Beschäftigten bei MEWA haben heute ein starkes Zeichen gesetzt“, so Enis Elci, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Offenburg. „Sie lassen sich nicht mit einem Reallohnverlust abspeisen und kämpfen für ihre Rechte – solidarisch, laut und entschlossen.“ Auch Daniel Schaub, Betriebsratsvorsitzender bei MEWA Meißenheim, zeigt sich beeindruckt vom Engagement der Kolleginnen und Kollegen: „Ich finde es super, dass so viele Kolleginnen und Kollegen für ihr Recht einstehen. Nun ist es so weit, auch mal Flagge zu zeigen und die Belegschaft, die täglich hier hart arbeitet, gerecht zu entlohnen.“ Der Warnstreik in Meißenheim ist Teil einer landesweiten Aktionswoche der IG Metall in der Branche.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 16. und 17. Juni 2025 in Dietzenbach statt. Sollte die Arbeitgeberseite dann nicht deutlich nachbessern, sind die Beschäftigten bereit, weitere Schritte zu gehen.